Teilnahme an der Simulated Emergency Response Competition (SERC) in Eschborn
Wie im vergangenen Jahr ging es auch in diesem November wieder mit einer Mannschaft aus Mühlacker zum SERC in Eschborn. Doch dieses Jahr hatte der Wettkampf für mich eine neue Perspektive. Anstatt, wie im vergangenen Jahr, die Mannschaft zu betreuen oder wie in diesem Jahr in Walldürn selbst teilzunehmen, war ich bei diesem Wettkampf als Kampfrichter tätig. Somit wechselte ich die Seite. Anstatt in 120 Sekunden möglichst viele der ca. 10 Patienten im nachgestellten Szenario zu retten, zu sichern und zu behandeln, sollte ich nun bewerten, wie die 18 teilnehmenden Mannschaften diese Aufgabe bewältigen.
Der Tag begann, wie von vergangen SERCs gewohnt, mit ca. 2h Anfahrt nach Eschborn in Hessen. Nach Ankunft, Anmeldung und Ablegen des Gepäcks folgt traditionell die Wettkampfbesprechung. Doch anstatt wie bisher eine Einweisung ins Bad zu erhalten, war ich nun auf der anderen Seite der Tür. Im Kämmerchen wurden die Kampfrichter in Zweier- und Dreiergruppen eingeteilt, die jeweils einen Patienten beobachteten. Danach gab es eine Einweisung in das Szenario. Als neuer Kampfrichter bekam ich bei dieser Einteilung eine erfahrene Kampfrichterin an die Seite gestellt. Während des Aufbaus konnte ich mir somit einige Tipps abholen. Nach dem der im Szenario von Hochwasser umspülte Pavillon endlich stand – der erste Pavillon hatte den Kontakt mit dem Hallenbadwasser nicht überstanden und musste ersetzt werden – ging es los.
Nun folgte 18-mal dieselbe Routine: Startpfiff, Mitstoppen der Zeit, Beobachten des Patienten, Anfertigen von Notizen, Befragen des Darstellers, Besprechung der Beobachtungen, Bewertung, Notieren der Punktzahl und erneuter Startpfiff. Während der 120 Sekunden, die die Teilnehmer Zeit hatten, mussten wir unseren Patienten im Blick behalten und alle an diesem Patienten durchgeführten Maßnahmen in fünf Kategorien bewerten. Um die aktuelle Mannschaft mit vergangenen Teams vergleichen zu können, mussten wir ausführliche Notizen anfertigen und wichtige Zeiten notieren. Meist wurde schon die nächste Mannschaft angekündigt, während wir noch unsere Punkte finalisierten. Kaum waren die Punkte notiert und die Patienten wieder vor Ort kamen die nächsten Teilnehmer.
Nach der Mittagspause folgte der zweite Vorlauf mit neuem Szenario und neuer Kampfrichterkomposition. Im Anschluss kam es zur Line-Throw-Staffel und zum Finallauf. Um die besten sechs Mannschaft herauszufordern, wurde die Zeit auf 150 Sekunden erhöht und die Anzahl der Patienten verdoppelt! Somit kam es für mich zur Premiere. Plötzlich war ich alleine für die Bewertung meines Patienten zuständig. Nach dem Finale kam es dann zur Siegerehrung.
Hier war ich nicht mehr eingebunden und konnte mich daher mit unserer Mannschaft austauschen. Diese bestand mit Lena, Karsten, Jonah und Merdan aus einer hochmotivierten und sehr begeisterten Truppe mit verschiedenen Erfahrungsleveln. Von der ersten SERC-Teilnahme bis zu Veteranen aller Mühlackermer-Teilnahmen war alles dabei. Da ich vom Aufenthalt im Lock-up nichts und von ihrem Wettkampf nur die Behandlung „meiner“ Patienten mitbekommen hatte, gab es viel zu berichten. Die vier hatten sich die Wartezeit mit Spielen vertrieben und auch Kontakt mit ihren Tischnachbarn geknüpft. Auch waren Sie mit ihrer Wettkampfleistung sehr zufrieden. Hier konnte ich ihnen einige Tipps aus meiner Erfahrung bei der Bewertung von „Nichtschwimmer“-, „Bewusstlose“- und „schwache Schwimmer“-Patienten geben. Neben dem kurzen Austausch zwischen den drei Szenarien, war dies unsere erste Chance für solches Feedback.
Was in diesem Bericht noch fehlt, ist die Siegerehrung. Zuerst wurden die Teilnehmer der Line-Throw-Staffel geehrt. Ziel dieser Disziplin ist es einem Patienten ein Seil zuzuwerfen, diesen dann 10m zu sich zu ziehen, damit dann der Patient im Sinne einer Staffel das Seil aufschießen und so analog den dritten Teilnehmer retten kann. Auf Grund eines unglücklichen Knoten konnten unsere Teilnehmer hier leider nicht um die vorderen Plätze mitkämpfen. Anschließend wurden die Mannschaften des Eschborner Wettkampfes geehrt. Mit einem soliden 15. Platz konnten wir hier zufrieden sein. Doch das Highlight folgte zum Schluss: In der Gesamtwertung über alle 2024 deutschlandweit ausgetragenen SERC-Wettkämpfe konnte die Ortsgruppe Mühlacker mit den Wettkämpfen in Walldürn und Eschborn den 5. Platz erringen. Glückwunsch hierfür an alle Teilnehmer der beiden SERCs. An dieses herausragende Ergebnis wollen wir 2025 anknüpfen.
PS: Liebe DLRG Eschborn, wir bitten um eine Korrektur: Der erste österreichische Kampfrichter war nicht erst dieses Jahr bei eurem Wettkampf. Unser Jürgen hatte diese Ehre bereits im vergangenen Jahr.